Reflexe trainieren – Reaktionsgeschwindigkeit im Kampfsport verbessern

Reflexe im Kampfsport trainieren

Schnell und effektiv auf sportliche Angriffe zu reagieren, unterscheidet gute von schlechten Boxern.

Daher ist es wichtig, Reflexe und Reaktionszeiten gezielt zu trainieren, um im Kampfsport hervorragende Leistungen zu erzielen.

Zusätzlich hilft eine geschärfte Wahrnehmung, Angriffsmöglichkeiten frühzeitig zu erkennen.

Was sind Reflexe überhaupt?

Unterscheiden wird im Allgemeinen zwischen angeborenen und erlernten oder vielmehr konditionierten Reflexen.

Grundsätzlich werden Reflexhandlungen unbewusst ausgeführt. Fliegt Ihnen beispielsweise ein Insekt ins Gesicht, schließen Sie die Augen ganz automatisch ohne lang drüber nachdenken zu müssen.

Welche Reflexe sind im Kampfsport besonders wichtig?

Für erfolgreiche Kampfsportler ist es unumgänglich, erlernte und konditionierte Reflexe zu schulen. Dabei werden die richtigen Reaktionen auf bestimmte Reize trainiert.

Aber Vorsicht: Überforderung in den Trainingseinheiten kann schnell dazu führen, dass Sie unerwünschte Reflexe erlernen. Diese sind überwiegend Angstreaktionen. Dabei schließen Sie dann instinktiv die Augen oder drehen sich weg. Solche Reaktionen sind natürlich wenig sinnvoll und schwächen Ihre Position im Kampf.

Weitere wichtige Reflexe sind optischer Natur. Dabei wird der Reflex-auslösende Reiz über die Augen wahrgenommen und ausgelöst. Auch taktile Reflexe, welche über den Körperkontakt erfolgen, gilt es zu erwähnen.

Neue Reflexe zum Schutz vor Angriffen erlernen

Die grundlegende Voraussetzung ist hier das Kennen und Identifizieren von Angriffshandlungen. Daher ist es sinnvoll, die eigene Wahrnehmung gezielt zu schulen.

Wenn Sie nicht wissen, wie ein Schlag oder Tritt aussieht, werden Sie nicht dazu in der Lage sein, entsprechend zu reagieren. Sie können dann Ihre erlernten Reflexe gar nicht erst erweitern.

Neben optischen Reflexauslösern gibt es noch taktile Reflexe. Der Klassiker ist hier die heiße Herdplatte. Haben Sie als Kind auf die glühende Platte gegriffen und sich verbrannt, wird dieser Reiz für immer reflexhaft.

Im Kampfsport bekommen Profis durch Erfahrung und Training ein gutes Gespür für das zu erwartbare Verhalten des Gegners in gewissen Situationen.

Im Boxen sind das überwiegend sogenannte Clinch-Situationen. Beim Ringen oder im Kampf auf dem Boden sind es bestimmte Veränderungen des Drucks, die einem erfahrenen Kämpfer verraten, welche Aktion als Nächstes folgen wird. Dieses Wissen ermöglicht eine instinktive Reaktion.

Reflexe schützen nicht immer:

Schläge, die in der nahen sowie mittleren Distanz abgegeben werden, können Sie kaum rechtzeitig erkennen, um tatsächlich erfolgreich zu reagieren. Hier ist das Zeitintervall zwischen dem Erkennen der Angriffsreaktion und dem Einleiten der Abwehrreaktion zu gering.

Der sogenannte Suckerpunch, ein überfallsartiger Schlag aus kurzer Distanz, ist daher so erfolgreich. Dem Gegner bleibt einfach keine Zeit, richtig zu reagieren.

Verschaffen Sie sich immer genug Zeit, um angemessen zu reagieren. Das hört sich zunächst zwar relativ banal an, ist es allerdings nicht!

Übungen zum Verbessern der Reflexe

Im Kampfsport gilt grundsätzlich: Je früher Sie einen Angriff erkennen, umso länger haben Sie Zeit, entsprechend zu reagieren.

Durch gezieltes Training identifizieren Sie Angriffsvorbereitungen Ihrer Gegner frühzeitig. Entscheidend ist vor allem, „erkennen“ zu lernen. Dieses lässt sich durch spezielle Trainingsmethoden gezielt verfeinern.

Übung mit dem Tennisball

Bei dieser Methode werfen Sie einen Tennisball auf den Boden und versuchen ihn im richtigen Augenblick wieder zu fangen.

Dabei schlagen Sie Ihren Arm wie beim Boxen. Sie bringen also den „Jab“ und greifen danach den Ball.

Übung mit dem Reaktionsball

Beim Ausführen dieser Trainingsmethode werfen Sie einen Reaktionsball wahlweise gegen eine Wand oder auf den Boden.

Das besondere an diesem Ball ist, dass er eine unebene Oberfläche aufweist. Daher wechselt er auch ständig seine Richtung.

Beim Training besteht die Aufgabe nun darin, dieses Wechseln zu beobachten und den Ball schnell zu fassen.

Übung mit dem Reflexball

Hier binden Sie sich die Schnur vorsichtig um die Stirn. Dann können Sie den Reflexball antippen.

Ziel dieser Methode ist es, den Ball sofort zu treffen und dadurch nicht selbst getroffen zu werden.

Übung mit dem Doppelendball

Bei dieser Trainingsmethode schlagen Sie den Ball mittig. Hier durch fängt dieser an zu schwingen. Die Aufgabe besteht darin, den Doppelendball zu erahnen und den Kopf gezielt zu drehen, um nicht von ihm getroffen zu werden.

Diese Übung ist ideal, wenn Sie lernen möchten, den Attacken Ihres Gegners auszuweichen.

Fazit

Gut trainierte Reflexe sind entscheidend für hervorragende Leistungen im Kampfsport.

Dabei sollten Sie allerdings immer bedenken, Sie verbessern Ihre Angriffsreaktionen und Reflexe am effektivsten direkt beim Sparring oder im Wettkampf. Die vorgestellten Übungen helfen Ihnen lediglich beim Training und der Verfeinerung Ihrer Reaktionen sowie Reflexe.

Um Ihre kämpferische Leistung zu verbessern, sollten Sie möglichst beim Sparring lernen und anschließend in Wettkämpfen das Erlernte umsetzen.