Boxen Regeln – Diese Boxregeln gelten für Amateure und Profis

Boxregeln

Der Boxsport gewinnt in Deutschland und auf der ganzen Welt zunehmend an Popularität. Oft ist das grundlegende Reglement dieses Sports dabei eher unbekannt. In diesem Artikel werden die wichtigsten Regeln und Grundlagen des Boxens übersichtlich dargestellt und erklärt.

Unterschiede zwischen Profiboxern und Amateuren

Im Boxsport wird zwischen dem Profiboxen und dem olympischen Boxen, welches oft als Amateurboxen bekannt ist, unterschieden. Während im Amateurboxen nur drei Runden ausgetragen werden, sind es im Profiboxen je nach Wettkampf mindestens vier Runden und bis zu dreizehn Runden, die die Kontrahenten gegeneinander austragen.

Auf den ersten Blick sichtbar sind die unterschiedlichen Vorschriften zu der Kleidung, die die Athleten während des Boxkampfs tragen müssen. Für die Amateurboxer ist das Tragen eines Kopfschutzes sowie eines Oberteils, welche die Farbe der jeweils eigenen Ecke innerhalb des Boxrings haben sollten, verpflichtend vorgeschrieben.

Im Gegensatz dazu ist im Profiboxspot nur das Tragen von Boxhandschuhen Pflicht, ein Trikot oder Kopfschutz wird nicht getragen. Im olympischen Boxsport werden die Athleten in die folgenden fünf Altersklassen aufgeteilt: U13 (Schüler), U15 (Kadetten), U17 (Junioren), U19 (Jugend) und Erwachsene.

Hingegen wird im professionellen Boxen ausschließlich nach Gewichtsklassen unterteilt, wobei es insgesamt sechzehn Gewichtsklassen gibt, die vom Strohgewicht bis zum Schwergewicht reichen. Im Amateurboxen unterscheiden sich die Gewichtsklassen je nach Alter, bei den Erwachsenen sind es nur neun Gewichtsklassen, beginnend mit dem Halbfliegengewicht bis zum Superschwergewicht.

Regelverstöße und Wertung von Schlägen

Grundsätzlich verboten sind im Boxkampf alle Schläge, die nicht mit der geschlossenen Hand ausgeführt werden oder unterhalb der Gürtellinie landen. Im Profiboxen ist es allerdings im Gegensatz zu den Amateuren erlaubt, auch mit der Innen- oder Außenhand zuzuschlagen.

Wenn Sie einen verbotenen Schlag ausführen oder auch einen anderen Teil des Körpers nutzen, um Ihrem Gegner Schaden zuzufügen, wird dies als Foul gewertet und kann im schlimmsten Fall zur Disqualifikation führen. Wenn Sie ausschließlich die Hand oder den Arm Ihres Gegners treffen, wird dieser Schlag ebenfalls nicht gewertet und gilt als geblockt.

Zwar ist das oft gesehene Klammern theoretisch auch ein Regelverstoß, jedoch wird es von vielen Ringrichtern bis zu einem gewissen Grad geduldet.

Kampfurteile im Amateurboxen

Im Amateurboxen gibt es insgesamt neun verschiedene Arten, wie ein Boxkampf ausgehen kann. Dies sind die sogenannten Wettkampfurteile:

  • Sieg nach Punkten (WP): Der Sportler, für den sich die Mehrheit der Punktrichter entscheiden, gewinnt den Kampf.
  • Sieg durch „Referee stops Contest“ (RSC): Sollte ein Sportler dem anderen deutlich überlegen sein, sodass ein sinnvoller Kampf keinen Sinn ergibt, kann der Ringrichter den Kampf vorzeitig beenden. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die maximale Zahl des Anzählens erreicht wird, wodurch der überlegene Sportler gewinnt.
  • Sieg durch Aufgabe (ABD): Ein Sportler oder sein Sekundant können den Kampf freiwillig aufgeben, entweder indem der Sportler dies dem Ringrichter mitteilt oder der Sekundant das Handtuch wirft.
  • Sieg durch „Referee stops Contest – Injury“ (RSC-I): Wenn ein Sportler sich im Boxring verletzt, bricht der Ringrichter den Kampf vorzeitig ab und erklärt den Gegner zum Sieger des Kampfs.
  • Sieg durch Disqualifikation (DISQ): Bei einer Regelwidrigkeit ermahnt der Ringrichter den Sportler zunächst und verwarnt ihn bei Wiederholung oder gravierenden Fällen, wobei die dritte ausgesprochene Verwarnung automatisch zur Disqualifikation führt. Bei besonders schwerwiegenden Fällen kann ein Sportler auch sofort disqualifiziert werden.
  • Unentschieden (DRAW): Aufgrund unterschiedlicher Rundenergebnisse kann sich in der Gesamtaddition der Punkte oder durch Punktabzüge nach Verwarnungen ein Unentschieden zwischen den beiden Sportlern ergeben.
  • Walk Over (WO): Wenn ein Sportler den Kampf nicht bestreitet, gewinnt sein Gegner kampflos.
  • Abbruch ohne Wertung (NC): Wenn keiner der beiden Sportler, sondern äußere Umstände zu einem Abbruch des Kampfes noch vor Ende der ersten Runde führen, wird kein Urteil gefällt.
  • Sieg durch Niederschlag (KO): Sollte ein Sportler durch einen regelkonformen Schlag kampfunfähig sein, zählt der Ringrichter den betreffenden Sportler bis Acht an und prüft dann, ob der Sportler den Kampf weiter bestreiten kann. Wenn das nicht der Fall ist, zählt er weiter bis Zehn und der Gegner gewinnt den Boxkampf.

Punktesystem im Boxsport

Im Amateurboxen bewertet jeder Ringrichter die beiden Sportler in jeder Runde für sich abgeschlossen. Dem überlegenen Sportler gibt ein Ringrichter zehn Punkte, dem andere Sportler, je nach Grad seiner Unterlegenheit, entweder neun, acht oder sieben Punkte.

Die Wertungen aus jeder Runde des jeweiligen Punktrichters werden addiert, sodass eine Summe von Punkten für jeweils beide Sportler entsteht. Jeder Punktrichter bestimmt dadurch den für ihn überlegenen Sportler, sodass derjenige gewinnt, der die Mehrheit der Punktrichter überzeugt hat.

Bei der Punktvergabe bewerten die Punktrichter die Anzahl der regelkonformen Treffer, die Dominanz des Kämpfers und die Qualität der Angriffs- und Verteidigungshandlungen.

Sieg durch K.O.

Wenn ein Sportler durch einen regelkonformen Schlag so getroffen wird, dass er nicht mehr kampf- oder verteidigungsfähig ist, unabhängig davon, ob er steht oder liegt, unterbricht der Ringrichter den Kampf und zählt den betroffenen Sportler an. Der Gegner muss in dieser Zeit innerhalb seiner neutralen Ecke warten.

Wenn der angezählte Sportler den Kampf danach weiterhin nicht fortsetzen kann, zählt der Ringrichter bis zehn und der Boxer ist ausgezählt. Er wird im Anschluss ärztlich untersucht und ist zusätzlich zur Niederlage in den kommenden Wochen für Kämpfe und wettkampfnahes Training gesperrt.

Abbruch des Boxkampfes

Ein Boxkampf kann aufgrund verschiedener Ereignisse abgebrochen werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Gegner deutlich unterlegen ist oder eine Verletzung erleidet.

Außerdem kann der Ringrichter den Boxkampf aufgrund von nicht beeinflussbaren Umständen abbrechen, was beispielsweise der Fall ist, wenn der Boxring beschädigt ist oder Wetter- bzw. Lichtverhältnisse ungenügend sind.

Wenn dies vor der ersten Runde geschieht, wird der Kampf nicht gewertet. Danach müssen sich die Punktrichter aufgrund des bisher gesehenen Kampfes für einen Sportler als Gewinner entscheiden.

Häufige Fragen im Boxsport

Wohin darf man beim Boxen nicht schlagen?

Ein Schlag unterhalb der Gürtellinie oder auf den Hinterkopf des Kontrahenten ist verboten und wird als Foul gewertet.

Wann ist ein Boxkampf zu Ende?

Im Profiboxsport ist ein Kampf je nach Wettkampfbestimmungen nach maximal dreizehn Runden beendet oder aufgrund eines (technischen) Knockouts bzw. einer Disqualifikation. Im Amateurboxen ist ein Kampf nach drei Runden beendet oder aufgrund eines Abbruchs, eines Knockouts oder einer Disqualifikation.

Wie viele Runden hat ein Boxkampf?

Ein Amateurboxkampf dauert drei Runden, während ein Kampf im Profiboxen je nach Wettkampf auch zwölf oder dreizehn Runden dauern kann. Eine Runde dauert immer drei Minuten.

Warum werden Boxer gewogen?

Im Boxsport werden die Boxer in unterschiedliche Gewichtsklassen aufgeteilt, um einen fairen Kampf zu gewährleisten. Ein sehr leichter Boxer wäre gegen einen extrem schweren Boxer chancenlos, sodass die Sportler immer gegen Kontrahenten von einem ähnlichen Gewicht antreten.

Wann werden die Boxer gewogen?

Das Wiegen muss spätestens zwei Stunden vor dem ersten Kampf erfolgen.