Der Boxsport ist als solcher schon sehr alt und die Anfänge liegen um 3000 vor Christus in Ägypten. Schon damals war lediglich das schlagen mit bandagierten Fäusten erlaubt und es handelte sich, so wie heute noch üblich, stets um Zweikämpfe.
In den folgenden Jahrhunderten breitete sich dieser Sport zunehmend auf der Welt aus. So sind beispielsweise Belege für antike Faustkämpfe im antiken Griechenland, Russland, dem asiatischen und amerikanischen Raum zu finden, die diese Verbreitung dokumentieren und jeweilige Unterschiede aufzeigen.
Im Laufe des letzten Jahrhunderts, vor allem seit 1950, haben sich dann die 4 bereits genannten Arten herausgebildet. Neben diversen Unterschieden haben diese allerdings auch Gemeinsamkeiten:
- Rundenbasierte Kämpfe.
- Kämpfe finden in einem definierten Bereich statt.
- Es handelt sich um Zweikämpfe.
- Ein Schiedsrichter wacht über Regelverstöße.
Die Unterschiede hingegen liegen vor allem beim Regelwerk, welches genau festlegt welche Körperpartien beim Boxen eingesetzt bzw. getroffen werden dürfen.
Das klassische Boxen
Beim Boxen sind lediglich Schläge mit geschlossenen Fäusten erlaubt; Tritte, Kniestöße und Beißen sind hingegen komplett verboten. Zudem zählen nur die Schläge auf den Körperbereich oberhalb der Gürtellinie.
Die verwendeten Boxhandschuhe müssen beim Wettkampf den Normen des jeweiligen Dachverbandes entsprechen. Besonderheiten sind dabei der angenähte Daumen und die sehr dicke Polsterung des Handrückens.
Alle wichtigen Regeln im Boxen haben wir in dem verlinkten Artikel zusammengefasst. In diesem erklären wir die grundlegenden Regeln, die neun verschiedenen Wettkampfurteile, das Punktesystem und zusätzlich beantworten wir häufige Fragen rund um die Boxregeln.
Dadurch das keinerlei Tritte erlaubt sind, braucht es zum Training auch keinen langen Boxsack. Je nach Körpergröße reichen hier bereits 120 cm hohe Boxsäcke aus, um die eigenen Schlagtechniken zu verbessern.
Auch bei Jungen und Mädchen ist Boxen sehr mittlerweile sehr beliebt und es spezielles Boxen für Kinder, um auch die Kleinen schon an den Sport heranzuführen.
Kickboxen – Erweiterung des Boxens
Beim Kickboxen dürfen im Vergleich zum Boxen auch Tritte ausgeführt werden; daher auch der Name Kick (für Treten) und Boxen (für Faustschläge). Während Tiefschläge, also Schläge unter der Gürtellinie, generell nicht erlaubt sind, so gilt dies nicht bei allen Dachverbänden für Lowkicks, also Tritte auf den Oberschenkel oder die Wade.
Kickboxer tragen spezielle Kickbox Handschuhe, die im Vergleich zu normalen Boxhandschuhen wesentlich flexibler und auch gleichem Gewicht dünner sind. Zudem ist die Innenseite des Handschuhs stärker gepolstert um Tritte gefahrlos mit der Handinnenseite abwehren zu können.
Muay Thai
Beim Muay Thai oder auch Thaiboxen genannt ist ein Vollkontaktsportart bei der weitere Schlag- und Tritttechniken erlaubt sind. Beispielsweise dürfen Schläge mit dem Ellenbogen ausgeführt werden und auch das Clinchen (Umklammern des Gegners und Ausführen von Kniestößen) ist erlaubt.
Wie auch beim Kickboxing sind die Kickbox Handschuhe deutlich flexibler und am Handrücken dünner gestaltet als beim klassischen Boxen. Als weiteren Schutz wird in der Regel auch ein Tiefschutz (Schutz für den Genitalbereich) getragen, weil Tritte in im Genitalbereich zwar nicht direkt erlaubt aber toleriert werden.
Darüber hinaus werden oftmals auch Schienbeinschoner, Fußbandagen und ein Bauchschutz getragen. Diese Schutzmaßnahmen sind bei den vorherigen Kampfsportarten nicht notwendig, weil die jeweiligen Körperpartien durch das Regelwerk vom Kampfeinsatz ausgeschlossen sind.
Mixed Martial Arts
Bei Mixed Martial Arts, abgekürzt MMA, handelt es sich um eine Mischform vieler unterschiedlicher Kampfsportarten. Im Gegensatz zu den anderen Box- bzw. Kampfsportarten zeichnet sich MMA dadurch aus, dass es nur sehr wenige Reglementierungen gibt; beispielsweise sind Beißen und der Angriff auf den Genitalbereich tabu.
Viele MMA Kämpfer verfügen über Kenntnisse in unterschiedlichen Kampfsportarten wie Kickboxen, Muay Thai, Taekwondo und Jiu-Jitsu, wobei Kickboxing in der Regel von allen Kämpfern beherrscht wird.
Wie auch beim Muay Thai ist auch bei Mixed Martial Arts das Clinchen erlaubt und darüber hinaus auch das Werfen und der Bodenkampf. Dadurch zählt auch MMA zu den Vollkontaktsportarten und darüber hinaus zu denen mit den wenigstens Beschränkungen.
Im Gegensatz zu den anderen Kampfsportarten sind MMA Handschuhe keine Fäustlinge, sondern sehen wie stark gepolsterte Fahrradhandschuhe aus. Während Handrücken und Handinnenseite stärker gepolstert werden, sind die Finger nicht geschützt. Erst dadurch ist es möglich den Gegner zu packen und beim Bodenkampf die Extremitäten des Gegners zu umklammern.
Zusammenfassung
Insgesamt unterscheiden sich die 4 Kampfsportarten vor allem durch die erlaubten Schlag- bzw. Tritttechniken und die verwendeten Handschuhe. In beiden Bereichen sind deutliche Veränderungen vom normalen Boxen bis hin zum Vollkontaktsport MMA erkennbar.
Beim Training der jeweiligen Sportarten bieten sich primär hochwertige Standboxsäcke, lange hängende Boxsäcke und der Boxdummy als Trainingsobjekte an. An diesen Trainingsgeräten können neben den Schlagtechniken auch eine Vielzahl von Tritttechniken geübt und verbessert werden.